Wie dein Zyklus deine Libido und deinen Sex beeinflusst
Der Zyklus der Frau unterliegt Hormonschwankungen, diese können sich auf deine Libido auswirken. Du erfährst, wie sich deine Lust beim Sex, deine erotischen Vorlieben und sogar dein Vaginalsekret während des Zyklus verändert. Mit diesem Wissen kannst du dein Liebesleben verbessern.
Das erwartet dich
Was bedeutet der Begriff Libido?
Der Begriff Libido meint, die sexuelle Begierde oder die sexuelle Lust einer Person. Auf die Libido haben verschiedene Faktoren Einfluss. Stress, Konflikte in der Partnerschaft oder ein ungesunder Lebensstil können die Libido senken. Eine gesunde Ernährung, eine gute Beziehung zu seinem Körper und eine glückliche Partnerschaft steigern die Lust auf Sex.
Es ist von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig, wie du deine Libido wahrnimmst und ob du Lust auf Sex hast oder nicht. Ein Faktor sind deine Hormone. Diese Hormone verändern sich im Laufe eines natürlichen Zyklus einer Frau und können lustfördernd oder lusthemmend sein. Viele Frauen merken Libidoschwankungen während des Zyklus. Andere Frauen merken keine Veränderungen der Lust während des Zyklus. Jede Frau und jeder Zyklus ist einzigartig und individuell.
1. Zykluswoche – Libido und Periode
Der erste Tag eines neuen Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung. Wenn dabei Schmerzen oder Unwohlsein auftreten ist dies natürlich bei vielen Frauen ein Lustkiller. Um Schmerzen bei der Menstruation zu verringern helfen: Wärmeflasche, Tees, Ruhe und Spaziergänge. Außerdem hilft die regelmäßige Einnahme von Magnesium, Periodenkrämpfe zu verringern. Wenn du starke Schmerzen hast, besprich diese Schmerzen am besten mit deinem*deiner Gynäkologen*in. Ebenfalls kann ich dir das Buch „Die Periodenwerkstatt“ von Lara Briden empfehlen, in welchem du wertvolle Tipps für eine gesunde und schmerzfreie Periode bekommst.
2. Zykluswoche Libido steigt
Für viele Frauen steigt die Libido nach der Periode stetig an. Das Hormon Östrogen steigt und somit auch die Libido. Jetzt ist genau die richtige Zeit für ein Sex – Date. Viele Frauen merken, dass sie in dieser Phase schneller erregt sind und genießen sinnliche Stunden zu zweit oder auch alleine.
Eisprung: Der ultimative Libido-Booster
Rund um den Eisprung, ist die Libido bei vielen am stärksten.
Der Eisprung ist ca. 14 Tage vor der nächsten Regelblutung. Bei einem Zyklus von 30 Tagen wäre der Eisprung ca. am 16. Tag. Bei einem Zyklus von 25 Tagen wäre der Eisprung am 11. Tag. Wann der Eisprung genau passiert ist, kann sich jede Frau erst im Nachhinein berechnen. Bei der NFP-Verhütungsmethode wird durch verschiedene Methoden der Eisprung und die fruchtbaren Tage berechnet.
Rund um den Eisprung steigt bei vielen Frauen die Lust auf Sex. Biologisch gesehen ergibt dies auch Sinn. Denn der Eisprung, welcher ca. 18 Stunden dauert, ist die einzige Zeit, in welcher eine Frau schwanger werden kann. Spermien können in der Gebärmutter bis zu sechs Tage überleben. Das ergibt eine fruchtbare Zeit von ca. einer Woche. In genau dieser fruchtbaren Woche steigt das Hormon Östrogen immer weiter an bis zum Eisprung. Die Natur hat es so eingerichtet, dass Frauen, in ihrer fruchtbaren Zeit, die meiste Lust auf Sex haben.
3. und 4. Zykluswoche Libido fällt
Nach dem Eisprung beginnt die zweite Zyklushälfte, bei welcher vermehrt das Hormon Progesteron ausgeschüttet wird. Das Hormon Östrogen wird weniger ausgeschüttet und dies führt zu weniger Lust auf Sex. Ebenfalls ein wichtiges Hormon für die Lust ist das Testosteron. Wenn dieses, wie in der zweiten Zyklushälfte weniger ausgeschüttet wird, kommt es ebenfalls zu einer geringeren Libido. In der zweiten Zyklushälfte wird die Gebärmutterschleimhaut für eine mögliche Einnistung aufgebaut. Wenn keine Einnistung stattfindet, wird die Gebärmutterschleimhaut wieder abgebaut und die Periode beginnt. Da mit der Periode das Hormon Progesteron weniger wird, haben wieder viele Frauen vermehrt Lust auf Sexualität.
Veränderungen des Vaginalsekrets während des Zyklus
Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass sich dein Ausfluss oder auch Zervixschleim genannt, während des Zyklus verändert. Genauso gibt es auch Unterschiede in der Produktion deines Vaginalsekrets. Der Vorgang, wenn aus deinen Bartholonischen Drüsen Feuchtigkeit austritt, wird auch Lubrikation oder „feucht werden“ genannt. Deine vaginale Flüssigkeit kann sich während des Zyklus in der Farbe, im Geruch und im Geschmack verändern.
Es kann ebenfalls sein, dass du rund um den Eisprung sehr einfach und schnell Vaginalsekret produzierst, kurz vor der Periode jedoch weniger und langsamer, trotz starker Lust. Nicht immer genügend Feuchtigkeit zu produzieren um einen „reibungslosen“ Sex machen zu können, ist normal.
Deine Lubrikation sagt nichts über deine subjektiv empfundene Lust aus.
Es kann also sein, dass du sehr feucht bist, aber deine Lust ist noch niedrig. Viele Menschen denken, wenn eine Frau feucht ist, dann ist sie auch bereit für Geschlechtsverkehr. Um Missverständnisse zu vermeiden ist es wichtig klar und deutlich zu kommunizieren, wann du bereit bist einen Penis oder einen anderen Gegenstand in deiner Vagina aufzunehmen.
Es kann auch sein, dass du Lust hast, den Penis in deiner Vagina zu spüren, deine Vagina jedoch noch sehr wenig Erregungsflüssigkeit produziert hat. Dabei kannst du auf Gleitgele zurückgreifen. Ebenfalls lohnt es sich nochmal hinzuspüren und dem Körper mehr Zeit zu geben, um sich auf die Erregung einzustellen.
Veränderte Vorlieben während des Zyklus
Zyklusexpertin Rena von @chicaconciclo weiß um die veränderten Vorlieben während des Zyklus:
„Du schaust nahe des Eisprungs einem ganz anderen Typ Mensch hinterher? Das heißt nicht, dass du dein Leben umkrempeln musst, sondern, dass du unter unterschiedlichen Hormonspiegeln unterschiedlich reagierst. Auch deine Wünsche beim Sex können variieren. Womöglich bevorzugst du in der Eisprungphase eher experimentellen, kinky Sex und vor der Periode innige Verschmelzung. Alles ist gut, solange sich alle Beteiligten wohlfühlen.“
Viele Frauen merken, dass sich die Vorlieben beim Sex während des Zyklus verändern. Wilder und ungehemmter Sex steht oftmals in der ersten Zyklusphase im Vordergrund, in der zweiten Zyklusphase bevorzugen viele Frauen jedoch langsamere Rhythmen bei der Sexualität. Sie merken ebenfalls, dass sie ein vermehrtes Bedürfnis nach Kuscheln und Schmusen haben.
Zyklus und die verschiedenen Sexstellungen
Während des Zyklus fühlen sich die gleichen Sexstellungen anders an. Das liegt daran, dass der Zervix oder auch Muttermund genannt, seine Position während des Zyklus verändert. Rund um den Eisprung steht der Muttermund hoch und ist weich und elastisch. Rund um die Periode steht der Muttermund tiefer und ist härter. Du darfst für dich herausfinden, ob du Unterschiede merkst und achtsam sein, welche Stellung dir wann guttut.
Beispielsweise kann die „Doggy-Style-Stellung“ in der ersten Zyklusphase erregend und toll sein, in der zweiten Zyklusphase jedoch zu unangenehmen Gefühlen kommen. Denn wenn der Muttermund weiter nach unten ragt, kann es passieren, dass der Penis an dem Muttermund anstößt und dies kann unangenehm sein.
Zykluswissen im Alltag nutzen
Deine Libido ist nicht nur von deinem Zyklus abhängig, sondern eben auch von psychischen Faktoren. Jedoch kannst du das Wissen, wie sich deine Lust auf Sex ändert, gut für dich nutzen.
Dazu darfst du dich mit deinem Zyklus auseinandersetzen. Du kannst deinen Zyklus verfolgen und deine Periode, Stimmung, Lust und vieles mehr aufzeichnen. Dies kannst du per Hand oder per App machen. Dabei kannst du herausfinden, wann für dich die Lust auf Sex am Größten ist. Ebenfalls kannst du beobachten, wie sich deine Vorlieben oder deine Lubrikation während des Zyklus verändert.
Wenn du dies weißt, kannst du beispielsweise Sex-Date-Abende mit deinem*deiner Partner*in an Tage setzen, bei welchen du erfahrungsgemäß viel Lust auf Sex hast. Ebenfalls kannst du dir in dieser Zeit mehr Zeit für Sexualität im Allgemeinen einplanen, ob zu zweit oder alleine.
Wie du dich in den verschiedenen Zyklusphasen generell fühlst und wie dabei deine Lust auf Sex ist, ist ebenfalls sehr interessant für deinen*deine Partner*in. Er*Sie kann sich dann besser auf deine Lust einstellen und ist beispielsweise weniger darüber enttäuscht, wenn der Sex in einer Woche wild und ungehemmt ist und in der nächsten Woche Kuschelsex angesagt ist.
Deine Lust auf Sex kann während des Zyklus schwanken. Während des Eisprungs ist bei vielen Frauen, die Libido am stärksten. Jedoch gibt es neben dem Faktor Hormone, viele psychische Faktoren, welche deine Lust auf Sex beeinflussen. Wir Frauen sind zyklische Wesen und es ist wichtig, dass wir achtsam gegenüber den Veränderungen während eines Zyklus sind.
Lustvolle Grüße Claudia
Quellen:
chicaconciclo: https://www.instagram.com/p/CXB8cPsMaRq/
https://de.wikipedia.org/wiki/Lubrikation
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