Dein sexuelles Verlangen lässt nach? - Hole dir dein Begehren zurück!

Wenn du merkst, dass dein sexuelles Verlangen nachlässt, ist es von Bedeutung, dass du dein sexuelles und emotionales Begehren kennst und stärkst. Im Blogbeitrag erfährst du, warum es die Natur so eingerichtet hat, dass dein sexuelles Verlangen in einer langfristigen Partnerschaft nachlässt und was du aktiv dagegen tun kannst.

Das Verlangen nach Sex mit dem*der Partner*in ist bei vielen Menschen am Anfang der Partnerschaft sehr hoch, doch mit der Zeit wird es weniger oder erlischt sogar ganz.

Warum hat dies die Natur so eingerichtet, dass das Verlangen nach Sex mit dem*der Partner*in im Laufe der Zeit weniger wird?

Die Verliebtheitsphase gleicht einem Drogenrausch. Die Droge: der*die neue Partner*in. Es ist aufregend, spannend und es gibt immer etwas Neues beim Anderen zu entdecken. Im Gehirn werden Glückshormone ausgesendet, wenn wir den*die Partner*in sehen und das Verlangen nach gemeinsamer Intimität ist stark.

Oftmals gibt es am Anfang der Partnerschaft das starke körperliche Verlangen nach Sexualität, weil das emotionale Verlangen, mit dem*der Partner*in zu verschmelzen und ihm*ihr so nahe wie möglich sein zu können, stark vorhanden ist.

Die Sexualität wird oftmals auch als Bestätigung für die eigene Person verstanden, die Beziehung wird dadurch gestärkt und viele Menschen sehnen sich stark nach Intimität und Zärtlichkeiten, welche sie bei der Sexualität bekommen.

Die starken Gefühle des Verliebtseins werden in langfristigen Partnerschaften in ruhigere Gefühle der Liebe und Verbundenheit transformiert. Denn eine neue Liebe ist aufregend, aber auch nervenaufreibend.

Wenn wir in diesen Zustand längerfristig bleiben, würden wir andere Dinge, wie Job oder Kinder vernachlässigen. Da die Natur davon ausgegangen ist, dass ein Paar gleich Kinder bekommt und diese Kinder versorgt werden müssen, wird die Verliebtheit transformiert, damit die Eltern sich stärker aneinandergebunden fühlen und sich mehr Zeit für die Kinder nehmen.

Für viele Paare wandelt sich im Laufe der Beziehung die Verliebtheit in ein Gefühl der Liebe, Verbundenheit und Vertrauen. Diese Gefühle sind schön und angenehm, nur leider sexuell einschläfernd. Ebenfalls fallen viele „unterbewusste“ Gründe für die Sexualität weg.

Mann küsst Frau auf Stirn
Die Verliebtheit transformiert sich in Liebe und Vertrauen. (Foto:Pexels)

Was kannst du nun tun, um dir das Verlangen und das Begehren nach Sexualität in einer langfristigen Partnerschaft aufrechtzuerhalten?

Unterscheide zwischen sexuellem Begehren und emotionalem Begehren

Das sexuelle Begehren ist die erotische Vorstellung einer sexuellen Begegnung. Das heißt, ich denke an eine sexuelle Begegnung mit einer anderen Person oder mit mir selbst und spüre in meinem Körper Verlangen danach. Ich möchte diese Begegnung spüren und erleben. Wenn ich Begehren empfinde, habe ich sehr viel Lust darauf.

Sexuelles Begehren kannst du nach Geschlechtsverkehr, Oralverkehr oder andere sexuellen Spielarten haben. Die Motive dahinter können vielfältig sein, oftmals sind es Wünsche nach sexueller Erregung, einem Orgasmus oder der Bestätigung der Weiblichkeit oder Männlichkeit.

Das emotionale Begehren oder Liebesbegehren ist oftmals an eine bestimmte Person gerichtet. Es ist ein emotionales Verlangen nach Zärtlichkeit und Nähe. Man sehnt sich nach der Zuneigung des anderen.

 
Frau und Mann liegen im Bett und sehen sich an
Sexualität und sexuelles Verlangen verändern und entwickeln sich. (Foto: Pexels)

Bestenfalls treffen beide Formen des Begehrens aufeinander. Dann möchtest du mit einer bestimmten Person dein sexuelles Verlangen ausleben. Dies tritt häufig in der Verliebtheitsphase auf. Aber auch später kannst du das Begehren wieder aktivieren, ohne gleich den*die Partner*in wechseln zu müssen.

Das sexuelle Verlangen verändert sich auch mit deinen Erfahrungen, welche du in der Sexualität gemacht hast. Es kann sein, dass du etwas, was du früher begehrt hast, wie eine spezielle Sexualpraktik, du heute weniger oder gar nicht mehr begehrst. Dafür begehrst du etwas anderes mehr. Dabei zeigt sich, dass die Sexualität kein statischer Zustand ist, sondern sich verändert und entwickelt.

 

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Was passiert, wenn die Motivation für Sex, vom emotionalem Begehren gesteuert wird?

Susi hat ein sehr starkes emotionales Begehren nach ihrem Partner. Sie hat gerne Geschlechtsverkehr mit Michael, weil sie ihm dadurch so nahe ist. Das Wichtigste für sie ist, dass sie die Nähe und Zuneigung ihres Partners beim Sex spürt. Sie „benutzt“ die Sexualität zu ihrem Partner dazu, um ihr emotionales Begehren zu stillen. Susi wird schwanger und sie bekommen ein Baby. Susis Lust auf Sexualität ist nach der Geburt vollkommen zum Stillstand gelangt. Warum? Neben dem herausfordernden Alltag einer jungen Mutter wird ihr emotionales Begehren nach Nähe von dem Kind gestillt.

Bei vielen Frauen steht das Liebesbegehren im Vordergrund. Sie sehnen sich nach der Zärtlichkeit und Zuneigung des anderen. Sie wollen auf emotionaler Ebene begehren. Viele Frauen haben einen guten Zugang zu ihren Gefühlen und Emotionen, so ist es verständlich, dass ihnen diese Ebene des Liebesbegehrens näher ist.

Das Liebesbegehren ist sehr wichtig und viele Partnerübungen zielen darauf ab, diese Ebene zu stärken.

Eine davon ist Kopf auf Kissen von David Schnarch. Diese Übung kannst du hier nachlesen.

Ebenfalls ist es von Bedeutung dein sexuelles Begehren zu stärken. Denn dadurch holst du dir mehr und verschiedene Zugänge zu deiner Lust und deinem Verlangen.

Wir begehren nur etwas, was lustvoll ist

Um das sexuelle Begehren nach Sexualität mit dem*der Partner*in zu stärken ist es von Bedeutung seine Sexualität zu reflektieren und sich zu fragen:

Lebe ich eine lustvolle Sexualität, welche sich zu begehren lohnt?

Wenn beispielsweise Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auftreten, macht es unterbewusst für dich, wenig Sinn etwas zu begehren, was Schmerzen verursacht. Wenn du davon betroffen bist, findest du hier mehr darüber.

Um es deutlich zu sagen, wenn du keine Sexualität hast, welche du als lustvoll empfindest, wirst du kein Begehren danach empfinden. Wir begehren nur etwas, was uns positive Gefühle bringt. Sei ehrlich zu dir selbst und sieh dir an, wie lustvoll deine Sexualität ist. Was brauchst du, um deine Sexualität noch lustvoller und erregender für dich zu gestalten?

Was bringt dich in Erregung?

Die genitale Erregung ist die Erregung, welche du in deiner Vulva, Vagina und unteren Bauch spürst. Viele beschreiben dieses Gefühl als warm, kribbelnd und schön. Wenn du deine genitale Erregung bewusster wahrnimmst, stärkst du damit dein sexuelles Begehren und findest dadurch mehr Lustquellen für dich.

Erregung kannst du auch am ganzen Körper spüren. Der Kopf muss die Situation ebenfalls als erregend und passend einstufen, damit die Erregung als schön erlebt werden kann.

Es kann sein, dass du dir einen Porno ansiehst und merkst, dass du zwar feucht wirst, aber dich der Porno abstößt. Das heißt dann lediglich, dass dein Körper auf eine sexuelle Szene reagiert und nicht, dass dich der Porno erregt.

Erregung ist subjektiv.

Hast du Fantasien, bei welchen du merkst, dass sie dich erregen? Gibt es Berührungen von deinem*deiner Partner*in, welche zu einer sexuellen Erregung bei dir führen? Welche Quellen gibt es, die dich in ein sexuelles Verlangen bringen?

Quellen, welche dich in eine Erregung versetzen, müssen nicht immer sexuell sein. In Liebesfilmen gibt es beispielsweise sehr viele romantische Quellen, welche viele Frauen in eine Erregung bringen. Es kann auch sein, dass es dich in eine Art Erregung versetzt, wenn du siehst, wie liebevoll dein Mann mit eurem Kind umgeht. Oder es setzt dich in eine Art Erregung, wenn du Blumen oder eine andere Aufmerksamkeit geschenkt bekommst. Diese Art von Quellen sind emotional geprägt und viele Frauen brauchen eine emotionale Quelle, um danach in eine genitale Erregung kommen zu können.

Stärke deine genitale Ebene bei vermindertem sexuellem Verlangen

Wenn du deine genitale Ebene stärkst, kommst du leichter in eine genitale Erregung. Ebenfalls lernst du deinen Körper mehr zu spüren und sexuelle Gefühle wahrzunehmen. Dadurch stärkst du dein sexuelles Begehren.

Um die genitale Ebene optimal zu stärken ist eine gute Verbindung zu deiner Vagina und Vulva essenziell.

Um eine gute Verbindung aufzubauen ist es wichtig, dass du deine Vagina und Vulva immer wieder bewusst spürst und hineinfühlst, wie es ihr gerade geht.

Du kannst deine Vulva und Vagina täglich bewusst berühren, dadurch stärkst du deine genitale Ebene und baust eine positive Verbindung zu deinem Geschlecht auf.

feige sieht aus wie eine vulva
Durch bewusstes Wahrnehmen der eigenen Vulva und Vagina zu mehr sexuellem Verlangen. (Foto: Pexels)

Nimm dir Zeit für dein sexuelles Verlangen

Sich Zeit für die Sexualität einzuplanen ist enorm wichtig, um dein sexuelles Verlangen zu animieren. Auch wenn du in der Verliebtheitsphase oftmals spontanes sexuelles Verlangen hattest, braucht es in einer langfristigen Partnerschaft oftmals ein geplantes Zeitfenster für die Sexualität. Das sexuelle Verlangen übermannt einem nicht mehr von hinten, sondern frau muss sich die Zeit und Lust für das sexuelle Verlangen selbst holen.

Wenn das sexuelle Verlangen nachlässt ist es wichtig, dass du aktiv wirst und etwas dagegen tust. Um dein Begehren wieder zu entfachen, sieh dir an, was dich in Erregung bringt und wie du dies, wieder vermehrt in dein Liebesleben einbauen kannst. Dein sexuelles Begehren stärkst du am besten, indem du dich mit deinem Körper und deiner Vulva und Vagina auseinandersetzt. Dies ist der Grundstein für dein sexuelles Begehren. Nimm dir Zeit für deine Sexualität und mache dir deine Sexualität so lustvoll und erregend wie möglich.

Lustvolle Grüße Claudia

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Quellen:

Konzept Sexocorporel: https://ziss.ch/sexocorporel-konzept/sexodynamisch/#s4

Partnerübung D. Schnarch: http://www.w4psy.at/sites/default/files/pdf-4-w4psy.at/paaruebung_-_koepfe_auf_kissen.pdf

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